Liebe Leserin, lieber Leser,
jeder erwachsene Mensch kennt Personen in seinem Umfeld, die leicht oder schwer verunglückt sind, manchmal sogar tödlich, liest fast täglich in den Medien von schlimmen Unfällen, sieht Rettungswagen, Feuerwehr und Polizei an Unfallorten. Fällt in einem Gespräch das Wort „Unfall“, so denken die meisten Menschen sofort an den Straßenverkehr. Der Verkehrsunfall ist anscheinend ein normaler Begleiter unseres täglichen Lebens.
Verkehrspolitische Entscheidungen und Maßnahmen auf EU-, nationaler, regionaler und lokaler Ebene basieren zumeist auf Unfallstatistiken. Um die gesellschaftlichen Schäden zu reduzieren, die Verkehrsunfälle verursachen, werden Forschungsvorhaben und Maßnahmen zur Unfallprävention mit öffentlichen Mitteln nanziert. Jedes Verkehrssicherheitsprogramm bezieht seine Legitimation aus zielgruppenspezi schen Unfalldaten.
Das vorliegende Kompendium möchte in diesem Zusammenhang wichtige Fragen beantworten: Warum geschehen Verkehrsunfälle? Welchen Anteil hat die Art der Fortbewegung an der Entstehung von Unfällen? Welche speziellen Probleme, die zu Unfällen führen können, haben unterschiedliche Personengruppen bei der Verkehrsteilnahme? Wie sind Verkehrsunfälle zu vermeiden?
Bis hierhin wäre ein Kompendium „Verkehrsunfälle“ eine kurze und anschauliche Zusammenfassung wesentlicher Erkenntnisse zur Entstehung von Straßenverkehrsunfällen.
Doch wo blieben dann die Verkehrsunfallopfer und ihre Angehörigen? Wo ihr Leid, ihre physischen und psychischen Langzeitfolgen, ihr Kampf gegen Versicherungen? Unfallopfer „verstecken sich“ in der Literatur meist in der Unfallstatistik. Sie werden immer irgendwie mitgedacht, und doch wird ihre eigene Sichtweise auf den Verkehrsunfall meist nicht angemessen berücksichtigt. Dabei sind sie es doch, ebenso wie zukünftige Unfallopfer, um die es im Wesentlichen bei allen verkehrspolitischen und präventiven Maßnahmen geht.
Deshalb heißt das vorliegende Kompendium der Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland auch „Verkehrsunfälle und Unfallopfer“.
Wir haben namhafte Autorinnen und Autoren gewinnen können, mit uns gemeinsam das Werk inhaltlich zu gestalten. Für das honorarfreie Engagement danken wir ganz herzlich.
Wir erhoffen uns durch dieses Kompendium und weitere geplante Werke in der VOD-Schriftenreihe mehr Resonanz in der Öffentlichkeit: Unfälle sollen effektiv vermieden, ihre Folgen gemindert und die Rechte von Verkehrsunfallopfern sollen gestärkt werden. Jeder Mensch, der zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit einem Kraft- fahrzeug am Straßenverkehr teilnimmt, kann bei einem Verkehrsunfall verletzt werden – jederzeit. Und dann braucht dieser Mensch starke Partner und faire Regelungen.
Weiterlesen im PDF?
Das PDF finden Sie hier zum Download:
➔ VOD Schriftenreihe Nr.1 – Verkehrsunfälle und Unfallopfer (7,7 MB)