Die Grundsätze der VOD

Hilfe für Verkehrsunfallopfer

Nach einem Verkehrsunfall müssen Betroffene oftmals mit entstandenen körperlichen, seelischen und materiellen Schäden und deren Folgen umgehen. In einigen Fällen müssen sie sich zusätzlich mit den bei einem Unfall zuständigen Regulierungsstellen auseinandersetzen.

Hierbei kann es um die Regulierung des Haftpflichtschadens gehen, um die Übernahme erforderlicher Heil- und Reha-Maßnahmen oder um finanzielle Schadenersatzforderungen.

Für Betroffene, die sich häufig in einer Ausnahmesituation befinden, ggfs. schwer krank sind, kann das eine Überforderung darstellen. Ganz schwierig wird es, wenn die beauftragten Interessen- oder zuständigen Versicherungsvertreter/innen nicht in der Materie stecken.

Die in solchen Fällen entstehenden jahrelangen und zermürbenden gerichtlichen Prozesse verstärken bei Opfern die Belastungen des Verkehrsunfalles um ein Vielfaches und gehen nicht selten einher mit gravierenden sozialen Folgen wie Arbeitslosigkeit, chronischer Erkrankung, hohem Medikamentenkonsum bis hin zu Früh-Berentung – Umstände, die sich wiederum negativ auf unser Gesundheitssystem auswirken.

Die Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland e.V. will alle betroffenen Verkehrsunfallopfer unterstützen – unabhängig von der einem Unfall zugrunde liegenden „Verursacher-Frage“.

Nach unserem Grundsatz haben alle Unfallbetroffenen das Recht darauf, zu bekommen, was ihnen aufgrund des Schadensfalls zusteht, ohne dass sie in einer zermürbenden Bittsteller-Rolle gefangen sind, Fristen verstreichen oder ein jahrelanger Kampf mit Institutionen daraus entsteht. Je früher Betroffene daher an die VOD heran treten, desto besser!

Das VOD-Hilfenetzwerk leistet eine Lotsenfunktion nach einem Verkehrsunfall und bietet für Ratsuchende akute Unterstützung und Orientierung im Labyrinth der unübersichtlichen Fragestellungen.
Auf direkter Ebene unterstützt die VOD hiermit (kostenfrei) alle Betroffenen, die sich an sie wenden.

Politische Verbesserung für Verkehrsunfallopfer

Neben der direkten Hilfestellung für Betroffene setzt sich die VOD auf gesundheitspolitischer Ebene für Verbesserungen für Verkehrsunfallopfer ein.
Verkehrsunfallopfer werden politisch nicht ausreichend beachtet und rechtlich sowie praktisch nicht wie geboten berücksichtigt. Die Annahme, im Verkehrsbereich sei „durch das Versicherungswesen alles abgedeckt“, spiegelt bis heute leider nicht die Realität wider.
Wir lenken die Aufmerksamkeit auf genau diese Fälle und setzen uns dafür ein, hier Abhilfe zu schaffen.

Verkehrsunfallprävention – Vision Zero

Im Sinne des Opferschutzes engagiert sich die VOD in der Verkehrsunfallprävention, damit es gar nicht erst zu schweren Unfällen kommt. Richtungsweisend hierbei ist die international anerkannte Präventionsstrategie Vision Zero, nach der die Verkehrswelt so zu gestalten ist, dass niemand stirbt oder schwerste Verletzungen davonträgt.
Jeder Verkehrsunfall mit Getöteten und Verletzten, der verhindert werden kann, ist jede Anstrengung wert!

Die VOD ist Veranstalter von Verkehrssicherheitssymposien, führt Verkehrsexpertentage durch und ist eng vernetzt mit den für Verkehrssicherheit zuständigen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben.

Auf der Basis aktueller Forschungsergebnisse setzt sich die VOD auf politischer Ebene dafür ein, die Gesetzgebung im Sinne der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden, insbesondere der Schwächeren, deutlich zu verbessern.

Starke Partner

Zur Erreichung unserer Ziele haben wir uns mit starken Partnern verbündet.

Unsere Mitglieder sind Organisationen, die sich für die Bereiche Verkehrssicherheit und Rehabilitation engagieren. Expertinnen und Experten arbeiten ehrenamtlich im Vorstand und im Wissenschaftlichen Beirat der VOD. Auf internationaler Ebene ist die VOD mit weiteren Verkehrsunfall-Opferhilfe-Organisationen unter dem Dach FEVR (European Federation of Road Traffic Victims) verbunden, außerdem ist die VOD Mitglied im Europäischen Verkehrssicherheitsrat (ETSC).

Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir politische Veränderungen im Sinne unserer beschriebenen Ziele vorantreiben. Keine Getöteten und keine Schwerstverletzten im Straßenverkehr ist oberstes Ziel. Auf dem Weg dorthin sind wir Ansprechpartner für alle, die durch einen Verkehrsunfall zu Schaden kommen und die sich im Dschungel der anschließenden Regulierungsfragen überfordert fühlen oder drohen, durch ein Raster zu fallen. Für sie sind wir da.

 

 

Silke von Beesten
Vorsitzende der Verkehrsopfer-Unfallhilfe Deutschland e.V. (VOD), Münster